Da ich jetzt schon oft gehört habe "Ich bin zu ungeschickt zum Stampen" oder "Stampings werden bei mir zu unordentlich/schwach/schief", wollte ich mich heute mal an einem Tutorial zu diesem Thema versuchen.
Hier zunächst meine Grundausrüstung:
- Lack zum Stampen (China Glaze Cherish)
- Überlack (Seche Vite)
- Aceton
- Stempel (doppelseitiger von Konad)
- Schablone (Konad m79)
- Schablonenhalter (nicht notwendig, aber ich hab ihn halt...)
- alte Kundenkarte als Schaber
- Wattepads (schneide ich gerne in Viertel und nehm dafür öfter ein neues Stück)
- Pinsel zum Reinigen der Nagelränder

Zunächst ist es wichtig, sich einen zum Stampen geeigneten Lack auszuwählen. Gute Erfahrungen habe ich mit den Originallacken von Konad gemacht sowie mit den Metalliklacken von China Glaze (Khrome- und Romantique-Kollektion). Außerdem gut geeignete Lacke sollen außerdem das Schwarz von p2 sowie die China Glaze OMG-Kollektion sein, was ich aber noch nicht selbst getestet habe. Am wichtigsten ist es, dass die Lacke mit einer Schicht schon gut decken. Im Zweifelsfall einfach ausprobieren ;-)
Vor Beginn reinige ich die Schablone und den Stempel mit purem Aceton. In den Anleitungen, die ich bisher gelesen habe, war immer die Rede von Nagellackentferner, jedoch habe ich noch keinen Entferner gefunden, der keine Schlieren und Rückstände hinterlässt. Mit Aceton wird die Schablone wirklich blitzeblank und komplett entfettet.
Nun kann man den Stampinglack auf dem gewünschten Motiv verteilen und die überschüssige Farbe mit dem Schaber (Scraper) entfernen. Hierfür benutze ich eine alte Kundenkarte, da ich mit den Scrapern aus Stampingsets nie richtig zurechtgekommen bin. Die aus Plastik waren nicht gut verarbeitet und haben Streifen hinterlassen. Die aus Metall hinterlassen unschöne Kratzer auf den Schablonen, die jedoch keine Auswirkungen auf die Stampings haben.

Das Motiv wird nun mit einer leichten Rollbewegung mit dem Stempel aufgenommen. Dabei ist kein sehr großer Druck notwendig.

Mit der gleichen Rollbewegung wird das Motiv auch an der gewünschten Stelle auf dem Nagel aufgetragen. Sobald der Lack auf der Schablone ist sollte man die Schritte recht zügig durchführen, damit der Lack nicht an der Schablone oder am Stempel festtrocknet.
Ich habe mir vor kurzer Zeit den doppelseitigen Stempel von Konad gekauft, da ich sehr kleine Fingernägel habe und mit einer kleineren Stampingfläche besser zielen kann. Ich habe jetzt sogar gemerkt, dass ich mit der kleineren Seite des Stempels sämtliche Nägel komplett abdecken kann, wenn meine Daumennägel nicht gerade zu lang sind :-D Die größere Seite kommt bei mir also nur seltzen zum Einsatz...

Das Stamping sollte jetzt noch mit einem Überlack fixiert werden, da man es sonst meistens einfach von den Nägeln wieder herunterkratzen kann. Hierfür verwende ich am lieben Seche Vite, da dieser das Stamping nicht so leicht verschmiert. Beim Auftragen sollte man darauf achten, mit dem Pinsel nicht viel Druck auszuüben, also am besten über den Nagel "schweben". Außerdem möglicht jede Stelle nur einmal überpinseln um nichts zu verwischen.
Ich mag es außerdem gerne, wenn ich unter dem Stamping auch schon eine Schicht Überlack habe. Das hat den Vorteil, dass man Fehler leichter mit Nagellackentferner ausbessern kann, ohne den Basislack zu beschädigen.

Zum Schluss müssen jetzt nur noch die Lackreste auf der Haut entfernt werden. Für die grobere Arbeit kann man hierfür Wattepads benutzen und für die Feinarbeit einen Lackkorrekturstift. Wenn es besonders ordentlich werden soll, verwende ich einen flachen, festen Pinsel und pures Aceton zum Reinigen der Nagelränder. (Das gilt auch beim normalen Lackieren, nicht nur beim Stampen ;-))

Ich hoffe, dass ich euch mit dieser kleinen Anleitung etwas weiterhelfen konnte. Falls ich etwas vergessen habe zu erwähnen oder ihr noch Fragen habt, könnt ihr gerne die Kommentarfunktion nutzen :-)
Und das Wichtigste: Üben, üben, üben! ;-)